per un caffè … Post-COVID19-Ära … bleibt alles VUCA oder ändern sich Perspektiven?

und was mir heute morgen beim Espresso noch eingefallen ist …..

VUCA – ein viel bemühtes Akronym (Kunstwort) aus de Zeit vor der COVID19-Zäsur.

VUCA wurde erstmals 1987 verwendet und gestützt auf die Führungstheorien von Warren Bennis und Burt Nanus. Mitte der 1990er Jahre, nach dem Ende des Kalten Krieges gab es auf einmal nicht mehr den einen Feind auf den Dozenten am United States Army War College (USAWC) ihre Ausbildung ausrichten konnten. Die Bedingungen des modernen Krieges galt es zu verstehen und zu analysieren. Im Jargon des amerikanischen Militärs beschreibt VUCA – Stichwort: asymmetrische Kriegsführung, Selbstmordattentäter, Dschungel- oder Straßenkampf oder in die Zivilgesellschaft übertragen volatil, unsicher, komplex und mehrdeutig.

Wie schon so oft zuvor, fanden diesmal diese strategische Prinzipien und Organisations- sowie Aktionsprinzipien des Militärs Anfang der 2000er Jahre ihren Einzug in strategische Denkansätze in der Wirtschaft. Heute stehen alle agilen und selbstorganisierten Denk- bzw. Handlungslogiken im engen Kontext zum Akronym VUCA.

Wie steht es mit den Denk- und Handlungslogiken für die Post-COVID19-Ära? Bleibt alles VUCA oder ändern sich Perspektiven?

Jamais Cascio, errörtert in seinem Medium-Beitrag „Facing the Age of Chaos“ (vom 29. April 2020, zuletzt abgerufen am 30.09.2020) einen neuen Denkansatz,

den er in dem Akronym BANI zusammenfasst:

  • B” steht für „brüchig / bröckelig“ >> brittle << “Brittleness is illusory strength“.
  • A” steht für „ängstlich / besorgt“ >> anxiety-inducing or more simplified anxious << “In an Anxious world, every choice appears to be potentially disastrous“
  • N” steht für „nicht-linear“ >> nonlinear << “In a Nonlinear world, cause and effect are seemingly disconnected or disproportionate“
  • I” steht für „unverständlich/unbegreiflich“ >> incomprehensible << “We try to find answers but the answers don’t make sense“.

Cascio bietet mit seinem Denkansatz einen neuen Rahmen, in denen einfache Volatilität oder Komplexität keine ausreichenden Blickwinkel sind, um zu verstehen, was vor sich geht. Das BANI-Konzept bietet sich für Situationen an, in denen die Bedingungen nicht einfach instabil, sondern chaotisch sind. In denen die Ergebnisse nicht einfach nur schwer vorhersehbar, sondern völlig unvorhersehbar sind. Oder, um die besondere Sprache dieser Rahmenbedingungen zu verwenden: Situationen, in denen das, was geschieht, nicht einfach mehrdeutig, sondern unverständlich ist.

BANI bietet eine Möglichkeit, den gegenwärtigen Zustand der Welt besser zu artikulieren, und damit in einem gemeinsamen Diskurs auf die Herausforderungen der Post-COVID19-Ära zu reagieren.

Cascio’s Denkansatz bietet die Möglichkeit den Blick dafür zu schärfen, wie man sich den Herausforderungen der Post-COVID19-Ära annähern und strukturieren kann, was in der Welt geschieht.

  • Bröckeln könnte durch Belastbarkeit und Resilienz begegnet werden;
  • Angst kann durch Empathie und Achtsamkeit gemildert werden;
  • Nicht-Linearität erfordert Kontext und Adaptivität;
  • Unverständlichkeit verlangt nach Transparenz und Intuition

…. und somit eröffnet sich ein Handlungsrahmen für Konzepte, Lösungsansätze, adaptierte Organisationsformen etc. …. eben Leitbilder, die sich vor Corona so schön einfach in VUCA verdichten ließen.

… ein umso gelungenerer Start in den Tag!

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