und was mir heute morgen beim Espresso noch eingefallen ist …..
„A circular economy is one that is restorative and regenerative by design.“ https://www.ellenmacarthurfoundation.org/
Circular Economy ist ein neues Paradigma unserer Gegenwart, um bestehende Wertschöpfungsmodelle zu überdenken, um Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden, und um auf die großen ökologischen und sozialen Fragen unserer Zeit konkret zu antworten.
Im Mai 2015, zu einer Zeit als die integrierte Berichterstattung gerade auf der Agenda zahlreicher CEOs ihren Platz gefunden hatte, hat die Ellen MacArthur Foundation mit dem Material Circularity Indicator MCI ein Konzept entwickelt, um die Entwicklung hin zu einer Circular Economy messbar zu machen. Die Niederlande haben im September 2016 den Entschluss gefasst bis 2050 ihre Wirtschaft von einer linearen Wertschöpfung in eine Kreislaufwirtschaft überführt zu haben. Enel, Großkonzern und Global Utility Player, hat in 2018 das CirculAbility Model© entwickelt, das ähnlich wie beim MCI darauf abzielt den Erfolg von Circular Economy in Kennzahlen messbar zu machen.
Ein auf Zirkularität basierendes Geschäftsmodell setzt die größtmögliche Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren voraus; Enel hat sich als „big ticket“ der europäischen und globalen Wirtschaft dazu entschieden (CE commitment) sich dem Dialog mit Akteuren zunächst in Italien zu öffnen, die die Vision des Unternehmens teilen, die Wertschöpfungsketten einzubeziehen und gemeinsame Initiativen zur Sicherung der natürlichen Ressourcen und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu fördern. Im Jahr 2017 rief Enel daher die Alleanza per l‘economia circulate ins Leben und unterzeichnete eine Absichtserklärung mit Unternehmen des Sektors “Made in Italy“, die in einer Reihe von Sektoren der Fertigungsindustrie führende Positionen einnehmen (siehe hierzu auch 100 Italian Circular Economy Stories der Fonadzione Symbola). Ziel der Allianz ist es, eine globale Entwicklung des Produktionsszenarios aus einer zirkulären Perspektive zu denken, sich auf dahingehende Innovation zu konzentrieren, den Austausch von Erfahrungen und bewährten Verfahren zu unterstützen und einen ständigen Dialog mit dem gesamten Ökosystem aufrechtzuerhalten. Im Jahr 2019 ermöglichte ein zunehmendes Interesse an der Initiative der Allianz eine immer größere Beteiligung hinsichtlich der Anzahl der beteiligten Unternehmen und der vertretenen Sektoren, so dass die Unterstützung für die Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle zumindest in Italien stetig zunimmt (Position Paper 2020).
Der Weg von einer linearen zu einer Kreislaufwirtschaft
- In einer linearen Wirtschaft werden Rohstoffe aus der Natur/Erde gewonnen, genutzt und weggeworfen: „take-make-waste“.
Diese Ökonomie führt bestenfalls zu einer relativen Entkoppelung des Wirtschaftswachstums von der Nutzung der natürlichen Ressourcen.

- In der Wiederverwertungswirtschaft werden viele nicht wiederverwertbare Materialien wieder verwendet (Kaskadierung, Reparatur/Instandhaltung, Wiederverwendung, Wiederaufarbeitung, Recycling).
Diese Wiederverwendungswirtschaft führt bestenfalls teilweise zu einer absoluten Entkoppelung des Wirtschaftswachstums von der Nutzung natürlicher Ressourcen und von den Emissionen: Die Nachfrage nach natürlichen Ressourcen und die Emissionen nehmen mit dem Wirtschaftswachstum ab.

- Das Idealbild ist eine Kreislaufwirtschaft, in der die Rohstoffe nie erschöpft sind. Diese Wirtschaft kann so strukturiert werden, dass es eine positive Kopplung zwischen Wirtschaftswachstum und dem Wachstum der natürlichen Ressourcen gibt („negative“ Emissionen / positiver Fußabdruck). In einer Kreislaufwirtschaft werden die Wertschöpfungsketten anders organisiert sein.

Die PBL Nertherlands Environmental Assessment Agency hat mit Blick auf den Ansatz von „Circular Economy“ eine so genannte R-Leiter entwickelt, in der verschiedene Strategien beschrieben werden, die zu einem reduzierten Einsatz neuer Ressourcen beitragen.

Die Strategien sind:
- • R1: Verweigern und Umdenken. Diese Strategie betrifft den Verzicht auf bestimmte Produkte (Refuse) oder sie intensiver zu nutzen, indem sie gemeinsam genutzt werden oder durch eine Multifunktionalität (Rethink).
- • R2: Reduzieren. Reduzieren betrifft eine effizientere Herstellung von Produkten oder sie effizienter zu nutzen.
- • R3: Wiederverwendung. Die Lebensdauer von Produkten kann verlängert werden, wenn sie wieder verwendet werden (Wiederverwendung).
- R4: Reparieren und Aufarbeiten. Bei dieser Strategie geht es auch darum, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern, aber in diesem Fall durch deren Reparatur (Repair) oder die Wiederverwendung bestimmter Teile (Refurbish), oder sie an neue Normen anzupassen.
- R5: Wiederverwertung. Diese Strategie betrifft die Verarbeitung und Wiederverwendung von Ressourcen (Recycle). Dazu gehört die Verarbeitung und Trennung von sogenannten Restströmen (oder Abfallströmen) und sie wiederzuverwenden.
- R6: Wiederherstellen. Die Rückgewinnungsstrategie betrifft die Rückgewinnung von Energie aus bestimmten Materialien.
Zum Status Quo der Umsetzung von Circular Economy Ansätzen in Europa

gibt es eine aktuelle, umfangreiche Studie von The European House – Ambrosetti.
Das Unternehmertum in Italien, die „Thought-Leadership“ derEllen MacArthur Foundation und die politische Zielsetzung der Institutionen Der Niederlande – drei Beispiele in Europa, die zeigen, dass sich etwas bewegt; konkret, mit Fokus und Passion für ein gutes Ziel, den Erhalt unseres Planeten.
… ein umso gelungenerer Start in den Tag!

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