ESG ready? … Ihre eigene, initiale ESG Due Diligence

Nachfolgende „Themen-Checkliste“ mag Ihnen als Unternehmer / Entscheider eine Hilfestellung sein, die Fähigkeit Ihres Unternehmens zu beurteilen, ESG-bezogene Risiken zu bewältigen und viel wichtiger, die damit verbundenen Chancen zu nutzen.

Governance und Kultur

  • Zuordnung oder Beschreibung der obligatorischen oder freiwilligen ESG-bezogenen Vorgaben des Unternehmens
  • Erwägen Sie Möglichkeiten zur Einbettung von ESG in die Kultur und die Grundwerte des Unternehmens (Kulturwandel)
  • Informieren Sie sich über die Möglichkeiten, das Bewusstsein sowie die echte Bereitschaft des Managements für ESG-bezogene Risiken zu erhöhen
  • Abbildung der operativen Strukturen, der Verantwortlichkeiten für ESG-bezogene Risiken, der Berichtslinien und des durchgängigen Risikomanagements (kurz „ERM“) – und strategischen Planungsprozesses, um Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug auf Überwachung und Zusammenarbeit zu identifizieren
  • Schaffen Sie Gelegenheit zur Zusammenarbeit in der gesamten Organisation (Silos überwinden)
  • Verankerung von ESG-bezogenen Praxiserfahrung, entsprechenden Kapazitäten und Kompetenzen in der Personalauswahl und im Talentmanagement, um die Integration zu fördern

Strategie und Ziele festlegen

  • Untersuchen Sie den Wertschöpfungsprozess und den Kern Ihres Geschäftsmodells, um kurz-, mittel- und langfristig die Auswirkungen und Abhängigkeiten auf alle Kapitalarten im Sinnes des IIRC zu verstehen.
  • Um dieses Verständnis zu unterstützen, beschäftigen Sie sich eingehend mit:
    • Megatrend-Analysen, um die Auswirkungen von aufkommenden Themen im externen Umfeld zu verstehen
    • Stärken-Schwächen-Chancen-Bedrohungen-Analysen (SWOT)
    • Impact- und Dependency-Mapping für alle Arten von Kapital
    • ESG-Wesentlichkeitsanalysen zur Beschreibung wesentlicher ESG-Themen (Output: Materiality-Matrix)
    • Einbindung von internen und externen Stakeholdern, um aufkommende ESG-Trends zu verstehen (Stakeholder-Value-Approach)
    • Analyse zur Nutzung von ESG-spezifischen Methoden und Ressourcen
    • Abgleich mit der Strategie, den Zielen (Output: Connectivity-Matrix) und der Risikobereitschaft des Unternehmens während des gesamten Risikomanagementprozesses
    • Berücksichtigung der ESG-bezogenen Risiken, die sich auf die Strategie oder die Ziele des Unternehmens auswirken (Output: Klimarisiko-Matrix)

Maßnahmen

Erkennen und Verstehen von Risiken

  • Prüfung des “Risikoinventars“ der Organisation, um festzustellen, welche ESG-bezogenen Risiken identifiziert wurden oder nicht
  • Einbeziehung von ESG-Risikoverantwortlichen und Nachhaltigkeitsexperten in den Risikoidentifizierungsprozess, um Fachwissen und entsprechende Erfahrungswerte zu nutzen
  • Einberufung von Arbeitstreffen sowohl mit den Verantwortlichen zur Risiko-Steuerung als auch mit Fachleuten für Nachhaltigkeit, um ESG-bezogene Risiken zu verstehen
  • Identifizieren Sie die ESG-bezogenen Risiken, die sich auf die strategischen und operativen Pläne des Unternehmens / der Organisation auswirken können.
  • Verwenden Sie die Ursachenanalyse, um die Treiber des Risikos zu verstehen
  • Genaue und konkrete Definition der Auswirkungen von ESG-Risiken auf das Unternehmen / die Organisation

Beurteilen und Priorisieren von Risiken

  • Festlegung des benötigten Resultats der Risikobewertung (z. B. die Auswirkungen in Bezug auf die Strategie und die Geschäftsziele)
  • Die Kriterien des Unternehmens für die Priorisierung von Risiken nachvollziehen
  • Die von der Organisation verwendeten Metriken zur Darstellung von Risiken benennen (d. h. quantitativ oder qualitativ)
  • Geeignete Bewertungsansätze zur Messung des Risikoausmaßes auswählen
  • Auswahl und Dokumentation von Daten, Parametern und Annahmen
  • Nutzung von Fachwissen, um ESG-bezogene Risiken zu priorisieren
  • Erkennen und hinterfragen Sie organisatorische Voreingenommenheit gegenüber ESG-Themen, den übergeordneten unternehmensspezifischen Zielsetzungen und den erarbeiteten Maßnahmen

Umsetzung von Maßnahmen

  • Auswahl einer geeigneten Risikopolitik basierend auf unternehmensspezifischen Faktoren und Gegebenheiten (z. B. Kosten und Nutzen sowie Risikobereitschaft)
  • Entwickeln Sie den Business Case für die Vorgehensweise und holen Sie die Zustimmung der unternehmensinternen Stakeholder ein
  • Implementieren Sie die Risikomaßnahmen, mit denen Sie das Risiko des Unternehmens steuern werden
  • Kontinuierliche Bewertung der Risikomaßnahmen auf Unternehmensebene, um die Gesamtauswirkungen auf das Risikoprofil des Unternehmens zu verstehen und iterativ gegensteuern zu können

Überprüfung und Überarbeitung

  • Identifizieren und bewerten Sie regelmäßig interne und externe Veränderungen, die sich wesentlich auf die Strategie oder die Geschäftsziele auswirken können
  • Regelmäßige Überprüfung der implementierten ERM-Aktivitäten, um Notwendigkeiten zur Überarbeitung der ERM-Prozesse und -Fähigkeiten zu identifizieren
  • Umsetzung von Verbesserungen im Umgang mit ESG-bezogenen Risiken durch ERM

Information, Kommunikation und Berichterstattung

  • Identifizierung relevanter Informations- und Kommunikationskanäle für die interne und externe Kommunikation und Berichterstattung
  • Kommunizieren und berichten Sie relevante ESG-bezogene Risikoinformationen intern für die Entscheidungsfindung
  • Kommunikation und Berichterstattung relevanter ESG-bezogener Risikoinformationen nach außen, um regulatorische Verpflichtungen zu erfüllen und die Entscheidungsfindung der (relevanten) Stakeholder zu unterstützen
  • Kontinuierliche Identifizierung von Möglichkeiten zur Verbesserung der Qualität der intern und extern berichteten ESG-bezogenen Daten

Viel Erfolg auf Ihrem Weg zu einer nachhaltigen Wertschöpfung und einer integrierten Unternehmensführung; möge der Wechsel vom „Shareholder-Value“ Management-Ansatz hin zu einem „Stakeholder-Value“ Management-Ansatz in Ihrem Unternehmen gelingen!

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